***@web.de schrieb:
[Parkett ist so uneben, daß Tische und Stühle wackeln]
Post by k***@web.deWenn dich das nervt, solltest Du besser auf Holzfussböden in deiner
Wohnung verzichten.
Wohnungswahl und -suche ist natürlich ein multifaktorielles Geschehen, und
Unebenheit eines Bodens kein digitales Phänomen.
Post by k***@web.deManch einen nervt auch das Atmen des Nachbarn zwei Häuser weiter....
Mag sein, das ist aber eine andere Baustelle.
Post by k***@web.dePost by Martin GerdesPost by k***@web.de1. ein Stück Handwerksarbeit und kein Industrieprodukt - erwarte bitte
nicht eine Oberfläche wie bei einem Luxusauto - leichte Unebenheiten
sind Kennzeichen der Handwerksarbeit und machen auch deren besonderen
Reiz aus.
Ich ziehe die reizlose Variante vor.
Wie schon zuvor bemerkt - Du bist ganz klar der Typ "Phototapete unter
Kunststoff" - mit deiner Einstellung solltest Du auf Holz verzichten.
Du wirst es wissen.
Ich darf annehmen, daß Du Parkettverleger bist, somit dürfte für Dich die
unten dargelegte Wirtschaftlichkeitsüberlegung zutreffen. Dieser
entsprechend werte ich Deine obige Vermutung. Mängel von
Handwerkerleistungen sind ja bekanntlich in absolut jedem Fall auf
kundenseitige Wahrnehmungsstörungen zurückzuführen. Jeder Handwerksmeister
wird Dir das bestätigen.
Post by k***@web.dePost by Martin GerdesWenn man seinen eigenen Worten Glauben schenkt, ist ein Deutscher
Handwerksmeister unter dem Gesichtspunkt der Qualität jedem anderen
Handwerker weltweit vorzuziehen. Seiner Zunftordnung gemäß sind ihm
fachliche Fehler verboten, also arbeitet er stets fehlerfrei.
Das Handwerk hierzulande ist i.a.R. schon sehr gut - trotzdem klingt
deine Aussage recht anmaßend.
Sag bloß!
Post by k***@web.de'Fehlerfrei' ist auch ein guter Ausdruck, nur bin ich mir recht sicher,
dass Du dir nicht darüber im Klaren bist, was er im konkreten Fall
bedeutet.
Der OP hat die Größenordnung der Unebenheit nicht genannt.
Du allerdings hast dennoch behauptet, es sei unzulässig (!), einen
Parkettboden im Streiflicht zu beurteilen (Wie soll man seine Oberfläche
eigentlich sonst auf einfache Weise bewerten?), auch seien Unebenheiten
hinzunehmen. Das ist -- so pauschal gesagt -- ein Freibrief für jegliche
Schlechtleistung und in dieser unkritischen Art sicher nicht richtig.
Es mag sein, daß Du Dich mit diesem Spruch -- entsprechend selbstbewußt
vorgetragen -- bei manchem Kunden aus der eigentlich erforderlichen
Nacharbeit windest. Aber halt nicht bei jedem.
Abweichungen von der idealen Oberfläche sind nicht digital (vorhanden oder
nicht vorhanden), sondern fraglos meßtechnisch zu erfassen, und
diesbezüglich gibts ein Maß, was der Kunde hinnehmen muß, und ein Maß, was
er nicht mehr hinnehmen muß.
Post by k***@web.dePost by Martin GerdesUnser Parkett knarrt, weil man bei seiner Verlegung gespart und es nicht
(teuer) geschraubt, sondern (billig) genagelt hat. Auch das ist ein
Reiz, auf den ich nur allzugern verzichten möchte.
Na ja, dass das nun alles rechter Unsinn ist, den Du da gerade
schreibst, wurde ja schon an anderer Stelle gesagt - weißt Du nicht,
was Parkett ist?
Komm vorbei, schau es Dir an.
Post by k***@web.dePost by Martin GerdesPost by k***@web.deUnd merke: Streiflichtproben bei der Abhnahme sind NICHT zulässig!
Warum sollten sie es nicht sein? Sie sind schließlich die beste Methode,
Höhenschlag zu erkennen.
Weil die Erschaffer der entsprechenden DIN realistisch genug waren, zu
erkennen, dass Streiflichtproben zu absolut unrealistischen
Verhältnissen führen - hast Du deine Beleuchtung immer in Bodenhöhe
angebracht, oder warum sollte das gerade für dich so wichtig sein?
Ich schaue von diesem Sitzplatz hier auf ein fast raumbreites Fenster, das
fast 10 Meter entfernt ist. Da kommt das Tageslicht konstruktionsbedingt
schon ziemlich flach. Eigentliches Streiflicht ist das noch nicht, aber es
geht schon ziemlich in die Richtung.
Post by k***@web.deDie Einstellung, die Du hier präsentierst ist mit ziemlicher
Sicherheit einer der Hauptgründe dafür, das die Gerichte hierzulande mit
Schadenersatzprozessen aus dem Baubereich geradezu überflutet sind.
Guck in die DIN und gut is' - deine eigenen selbsterfundenen Kriterien
interessieren niemanden.
Du tust hier so, als ob sie Dich nicht interessierten. In Wirklichkeit
interessiert Dich natürlich sehr wohl, ob der Kunde weiß, was Du an Qualität
abliefern mußt oder ob er es nicht weiß, und zwar ganz einfach deswegen,
weil er Dir die Rechnung kürzt oder sie gar überhaupt nicht bezahlt. Und
wenn dann der Vorhalt des Kunden berechtigt ist (und Du weißt das auch),
läßt Du sinnvollerweise das Klagen bleiben, weil es Dich sonst nur noch mehr
Geld kostet.
Ich wohne in einem denkmalgeschützten Haus, das sicher vor der Bauschaumära
erbaut worden ist und in dem sich eine ganze Reihe von Bauweisen finden, die
man heute nicht mehr verwenden würde (Elektro-Unterputzdosen aus Stahlblech,
beispielsweise).
Neulich mal haben wir Fenster anfertigen lassen von einem Schreiner, der
behauptete, er könne mit modernen Scheiben die Originaloptik erzielen. Ganz
kann er das zwar aus technischen Gründen nicht, das war mir von vornherein
klar und das hätte ich von ihm auch nicht verlangt, aber man kann sich der
Orignaldimension (und -optik) durch sinnvolle Konstruktion natürlich
annähern. Als das Fenster dann fertig war, wunderte ich mich über sein
massives Aussehen. Ich hatte mir das alte Fenster umfangreich vermessen (und
auch für mich Zeichnungen gemacht) und dann habe ich das neue Fenster
genauso vermessen. Da waren die Abweichungen dann eklatant -- und auch
nachvollziehbar, woher der massivere Eindruck kam. Der Hersteller -- ganz
Handwerker -- hat mir mindestens 20mal erklärt, daß er die eigentliche
Glasgröße millimetergenau vom Original übernommen hatte. Auf meine Frage
nach den anderen Dimensionen meinte er, die hätten sich aus der
Scheibengröße quasi automatisch ergeben. Ich als Laie hatte mir eine
Konstruktionszeichnung gemacht, er als Fachmann, der wußte, daß er an einem
denkmalgeschützten Haus arbeitet, bei dem hinter dem Auftraggeber eine recht
biestige amtliche Denkmalschützerin steht, meinte, auf eine
Konstruktionszeichnung verzichten zu können. Das hat mich schon gewundert.
Bei Nachbarn ist das anders gelaufen, deren Konstruktionszeichnungen habe
ich gesehen (vorher -- nachher); aus den Zeichnungen war auch erkennbar,
welche Gedanken sich der (andere) Handwerker bei der Anpassung gemacht hat.
Denn der Teufel steckt im Detail, und man kann ein Kastenfenster nicht in
Originaldimension mit Thermopanescheiben nachbauen.
Daß unser Handwerker sich die Zeichnung gespart hat, hat er hinterher
bereut. Er hat das (recht komplizierte) Fenster nämlich zweimal hergestellt.
Erst hat er -- ganz Handwerker -- versucht, die unkorrekte Arbeit mit Worten
zu reparieren. Als er allerdings sah, daß er damit nicht durchkam, mußte er
wohl oder übel nochmal die Maschinen anwerfen.
Ein zweites Fenster des gleichen Auftrags mußte er auch ein zweites Mal
anfertigen, das bedurfte aber keiner großen Diskussion, das Fenster war 25
cm niedriger als das Loch, aus dem das alte herausgenommen worden war.
Nein, an dem Auftrag hat er nichts mehr verdient. Allerdings war das nicht
meine Schuld.
Post by k***@web.dePost by Martin GerdesAllerdings tut man als Kunde gut daran, die Flächen nicht erst nach
der Versiegelung zu monieren, sondern zweckmäßigerweise vorher. Da
sollte man sie aber penibel kontrollieren und umfangreich zur
Nachbesserung auffordern (wenn man auf Qualität der Arbeit Wert legt).
Nun ja, dass Du Qualitätsmerkmale nicht erkennst, hast Du ja nun schon
deutlich genug hervorgehoben. Im Ernst: man sollte bei jeder Abnahme
genau, aber auch realistisch sein.
In der Tat. Mir ist schon klar, daß die meisten Handwerker Kunden wie mich
nicht mögen: Ich habe bedeutend zuviel Ahnung von der Sache, werfe deutlich
zu schnell den Google an und sehe viel zu lange bei der Arbeit zu. Im Grunde
ist es hirnrissig, daß man sich sinnvollerweise freinimmt, um die Arbeit von
"Fachleuten" zu überwachen. Zumindest ich habe allerdings die Erfahrung
gemacht, daß sich das aus qualitativer und finanzieller Sicht lohnt.
Alles kriege ich auch nicht mit, aber eine Menge mehr als der
Durchschnittskunde -- und das kostet einen Handwerker, der nicht damit
rechnet, daß er ausnahmsweise mal wirklich sorgfältig arbeiten muß, halt
zusätzliche Arbeit.
Post by k***@web.dePost by Martin GerdesAllzuoft werden solche Sprüche zur vermeintlichen Rechtfertigung von
Qualitätsmängeln genannt. Jeder Handwerker hat davon reichlich auf
Lager. Einen kritischen Kunden einzulullen ist stets billiger als
nachzuarbeiten.
Schwachsinn! Ich bin kein Handwerker und verdiene damit nicht mein
Geld, aber ich weiß eben, dass Einschlüsse nicht grundsätzlich vermeidbar
sind.
Stimmt. Ob sie allerdings im Rahmen sind, weiß man erst, wenn man die
Angelegenheit in Augenschein genommen hat. Der Einschluß von Pinselhaaren
allerdings läßt sich bei sorgfältiger Arbeitsweise verhindern. Man muß sie
halt gleich entfernen, wenn sie sich vom Pinsel lösen. Es kommt der
Oberfläche einer Farbe auch sehr zugute, wenn man nicht gleich unmittelbar
nach dem Schleifen streichen will, sondern danach wirklich penibel den Staub
entfernt. Hier kann eine zeitliche Trennung zwischen Vorbereitung der
Oberflächen und Farbauftrag eine Menge bringen.
Post by k***@web.deMaß und Art der Einschlüsse zeigen ob's in Ordnung ist oder eben ein
Mangel - die Kriterien hierfür findest Du wiederum in der DIN.
Klar.
In der Regel braucht man allerdings keine DIN, um berechtigte Reklamationen
zu erkennen -- aber teilweise enorme Standfestigkeit, eine Nachbesserung
auch tatsächlich durchzusetzen.
Post by k***@web.dePost by Martin GerdesDas braucht man auch nicht, wenn man von vornherein abwiegelt.
Lesen und verstehen ist auch nicht deine Stärke, oder?
Leider viel zu sehr.
(Von der Sache her gehört eine Fortsetzung dieses Threads -- so überhaupt
notwendig und gewünscht -- eher nach de.rec.heimwerken)